Warum Du keine Parabene in Deinen Beautyprodukten haben willst!
Kaum hat sich die Kundschaft an einen Inhaltsstoff gewöhnt, wird die Substanz kritisch beäugt und davor gewarnt. Deshalb ist es völlig verständlich, wenn Du entnervt die Augen rollst und Dich lieber angenehmeren Themen zuwenden möchtest. Dennoch lohnt es sich, die Hintergründe zu verstehen und bedenkliche Substanzen wie Parabene aus Deinem Badezimmer zu verbannen.
Worum gehts? Warum ist es drin?
Parahydroxybenzoesäure – auch ohne großzügig am Prosecco genippt zu haben, lässt sich dieses Wort kaum aussprechen. Deshalb ist Paraben der gebräuchlichere Ausdruck für einen Inhaltsstoff, der in vielen Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln wie Schuhcreme oder Kosmetika steckt. Die Substanz kommt in der Natur vor, wird für die industrielle Anwendung aber synthetisch hergestellt. Vorteilhaft ist, dass Parabene mikrobielle Prozesse ausbremsen und eine heilende Wirkung haben. Diese positiven Eigenschaften beziehen sich jedoch nicht auf den menschlichen Organismus, sondern auf das vermarktete Produkt. Schlichtweg erleichtert sich durch die Beimischung der Substanz die Konservierung, beispielsweise bei Hautcremes oder Fertiggerichten.
Unschöner Link zu Krebserkrankungen
Auch als Inhaltsstoff für Kosmetikprodukte waren Parabene lange Zeit unauffällig, da sie hautverträglich anmuten und selten allergische Reaktionen auslösen. Das Blatt wendete sich jedoch durch Forschungsergebnisse, die bedenkliche Facetten zumindest nahelegen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt eine Studie von britischen Wissenschaftlern im Jahr 2004. Eher zufällig wurden dabei Parabene in den Proben aufgespürt, die Brusttumoren entnommen wurden. Damit ist aus wissenschaftlicher Sicht die Beweiskette noch nicht geschlossen, dass die Substanzen über Kosmetikartikel oder Lebensmittel an ihren Fundort gelangt sind und den Brustkrebs begünstigt haben. Allerdings bleibt auch beim unreflektierten Erdenbürger seitdem ein fader Beigeschmack zurück.
Bedenken rund um den Hormonhaushalt
Das zweite Problem ist, dass Parabene strukturelle Ähnlichkeiten mit dem weiblichen Geschlechtshormon aufweisen. Deshalb sind sich Experten inzwischen weitgehend einig, dass die Chemikalien zumindest eine abgeschwächte und ähnliche Wirkung haben können, wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Die Forschungen zu den Konsequenzen stecken genau genommen noch in den Kinderschuhen. Aber auch beim Laien kommt die Vermutung auf, dass der Eingriff in den körpereigenen Hormonhaushalt einige Prozesse durcheinander bringen und negative Folgen haben kann.
Warnsignale erst nehmen oder auf den endgültigen Beweis warten?
Die Fürsprecher der Parabene berufen sich darauf, dass die bislang veröffentlichten Studien noch keine Ergebnisse hervorgebracht haben, die generalisierbar sind. Außerdem wird angemerkt, dass aufgrund der strengen EU-Richtlinien die maximale Konzentration in einem Produkt klar geregelt ist und sich auf minimale Werte beläuft. Tatsächlich sind beide Einwände korrekt. Allerdings ist der eindeutige wissenschaftliche Nachweis für die positiven und die negativen Eigenschaften einer Substanz immer eine langwierige und kostenintensive Angelegenheit. Deshalb ist es gerechtfertigt, die ersten Warnsignale aufzugreifen und die umstrittenen Inhaltsstoffe zu meiden. Wer möchte schon aufs falsche Pferd setzen? Die bevorzugten Parabene für Kosmetikartikel sind obendrein fettlöslich, wodurch sie sich leicht in die Rezeptur einbinden lassen aber auch genauso gut in die Hautschichten eindringen können.
Das hinkende Argument der Produktobergrenzen
Dass die zuständigen EU-Behörden sich veranlasst sehen, eine Obergrenze für Parabene zu definieren, spricht bereits für sich. Wäre diese Substanz so unbedenklich wie frisches Quellwasser, würde man sich diesen bürokratischen Akt sparen. Die bürokratisch gedeckelten Substanzen tauchen außerdem in bemerkenswert vielen herkömmlichen Kosmetikartikeln und Lebensmitteln auf, die täglich verwendet werden. So läppert sich dann doch eine individuelle Dosis zusammen, die schnell deutlich über dem vertretbaren Richtwert der Behörden liegt. Diese Diskrepanz zwischen der gesundheitlichen Unbedenklichkeit eines Produkts und der konkreten körperlichen Belastung ergibt sich übrigens bei vielen Zusatzstoffen.
Parabenfrei? Kein Problem!
Demnach ist es zumindest sinnvoll darauf zu achten, dass nicht zu viele bedenkliche Substanzen in den Körper gelangen. Für dieses umsichtige Verhalten spricht bereits, dass für ein hochwertiges Kosmetikprodukt mit langer Haltbarkeit gar keine Parabene benötigt werden. Das beweisen viele umsichtige Hersteller, darunter auch colibri cosmetics. Arganöl wurde zum Beispiel schon Jahrhunderte vor der Erfindung von Kühlschränken und der Entdeckung von Konservierungsstoffen in heißen Regionen wie Marokko über lange Zeiträume aufbewahrt und verwendet. Der einzige Trick dabei ist, die kostbare Essenz in einem dunklen Gefäß aufzubewahren, das möglichst wenig Licht durchlässt. Damit hat sich der Aufwand rund um die Konservierung schon erledigt.
Bonus für die Leseraten für Durchhaltevermögen
Sowohl die Hersteller als auch die Konsumenten haben begriffen, das Parabene nicht mehr angesagt sind. Allerdings setzen einige Labels darauf, dass die unerwünschte Substanz in der Menge der Inci-Bezeichnungen untergeht. Deshalb gibt es hier eine bunte Mischung der alternativen Begriffen, die mit einer Flasche Prosecco zu einem lustigen Trink-Spiel für die gesellige Runde avanciert: Isobutylparaben, E 214,Phenylparaben, E 219, PHB-Ester, Metagin. Butylparaben. Oxybenzoesäure, Methylparaben, Propagin, Propylparaben, Parahydroxybenzoat, Hydroxybenzoat, Isopropylparaben, Oxybezoat, Nipagin, Hydroxybezoesäure und Etyhlparaben. Viel Spaß mit den Zungenbrechern und parabenfreier Kosmetik!