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Artículo: Lipide in der Haut und natürliche Lipidquellen

Lipide in der Haut und natürliche Lipidquellen

Lipide in der Haut und natürliche Lipidquellen

Die Bedeutung von Lipiden für die Haut

Lipide tragen – wie viele andere Wirkstoffe auch – maßgeblich zur Gesundheit der Haut bei. Mangelt es der Haut an Lipiden, ist sie weniger gut geschützt und anfälliger für beispielsweise Bakterien, Entzündungen und Krankheitserreger. Gerade als der fettige Anteil des Hydrolipidfilms erfüllen Lipide eine relevante schützende Aufgabe und sind essentiell für eine gut funktionierende Hautbarriere.

Da es sich bei Lipiden um eine ganze Stoffgruppe handelt, ist es logisch, dass es sie in vielen Varianten gibt und man unmöglich alles Relevante über Lipide in einem Artikel zusammenfassen kann. Daher beschränken wir uns hier auf das Wichtigste. In aller Kürze: Lipide sind natürliche Bestandteile unserer Haut sowie der Zellmembranen. Sie sind entweder gar nicht oder nur teilweise wasserlöslich, aber in jedem Fall fettlöslich. Lipide werden oft fälschlicherweise mit Fetten gleichgesetzt. Allerdings sind Lipide die übergeordnete Kategorie, unter welche u.a. Fette, aber auch Fettsäuren oder spezielle Formen der Lipide wie beispielsweise Sphingo- und Phospholipide fallen.

In den nachfolgenden Abschnitten erläutern wir noch genauer, was Lipide für die Haut leisten, welche hauteigenen Lipide es gibt und welche Lipide in Skincare besondere Aufmerksamkeit genießen. 

Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Lipiden

Wie eingangs schon erwähnt, sind Lipide wichtig für die Barriere der Haut. Als schützender Film auf der Haut und Teil unserer Zellmembranen halten Lipide nicht nur alles Schädliche außerhalb der Haut, sondern bewahren auch deren Feuchtigkeit in der Haut. Ohne sie würden große Teile des in der Haut gespeicherten Wassers einfach wieder entweichen. Wir haben das Zusammenspiel von Feuchtigkeit und Lipiden schon mal in unserem Artikel „Das Geheimnis hinter wirkungsvoller Feuchtigkeitspflege“ angesprochen und möchten es auch hier noch einmal betonen: Die Verwendung von Lipiden und Feuchtigkeitsspendern geht in der Hautpflege Hand in Hand. Eines ohne das andere funktioniert nicht besonders gut. Daher sollten Lipide auch immer mit passenden Feuchtigkeitsspendern kombiniert werden.

Hauteigene Lipide

Unsere Haut produziert selbst Lipide. Darunter zählt z.B. auch der in den Talgdrüsen entstehende Talg, welcher durch die Poren nach außen abgesondert wird. Andere Lipide wie Ceramide und Omega-Fettsäuren werden in der Epidermis gebildet und verbinden sich dort mit anderen, wässrigen Elementen zu einer Schicht auf der Haut, dem Hydrolipidfilm. Trotz dieser eigenen Herstellung von Lipiden in und durch die Haut ist es durchaus sinnvoll, seiner Haut durch Skincare zusätzlich Lipide zukommen zu lassen. Immerhin halten alle hauteigenen Wirkstoffe nicht ewig und bauen sich meist mit zunehmendem Alter ab, daher hilft der Haut ein Boost hier und da.

Die wichtigsten hauteigenen Lipide sind Ceramide, Fettsäuren und Cholesterol. In der Epidermis machen Ceramide mit 50-60% den Löwenanteil aus, während Cholesterol zu 25% enthalten ist und Fettsäuren zu 15%. Da diese Lipide auch natürlich in der Haut vorhanden sind, ergänzen sie das Geflecht von Hautlipiden, wenn sie durch Skincare aufgetragen werden, und vermischen sich mit den Lipiden in der Haut bzw. ersetzen verloren gegangene Lipide.

Wie schon erwähnt, sind Ceramide die häufigsten Lipide in der Haut und der Hautbarriere. Daher haben wir ihnen auch einen eigenen Artikel mit allen relevanten Infos gewidmet, welchen Du hier nachlesen kannst.

Fettsäuren unterteilen sich in essentielle und nicht-essentielle. Essentielle Fettsäuren können vom Körper selbst hergestellt werden. Darunter zählen wiederum Ceramide und zudem Omega-9-Fettsäuren. Die nicht-essentiellen Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6 kann der Körper nicht selbst herstellen. Alle Arten von Fettsäuren können der Haut über Skincare zugeführt werden.

Cholesterol ist ein wichtiges, hautschützendes Lipid, welches es in verschiedenen Formen gibt. Sehr bekannt ist es als Lanolin oder auch Wollwachs. Der Name leitet sich daher ab, dass der Talg der Schafe bei der Wäsche der Schafwolle gewonnen wird. Dementsprechend ist Wollwachs aber leider nicht für eine vegane Hautpflege geeignet. Eine Vorstufe von Cholesterol nennt sich 7-Dehydrocholesterol. Daraus wird das für unser Wohlbefinden und die Hautgesundheit so wichtige Vitamin D3 gebildet. Zu guter Letzt gibt es noch Phytosterine. Diese sind artverwandt mit Cholesterol und können pflanzlich gewonnen werden, daher eignen sie sich auch für eine vegane Lebensweise.

Ebenfalls erwähnenswert sind Sphingolipide. Zu ihnen zählen ebenfalls wieder die Ceramide. Bei Sphingolipiden handelt es sich um langkettige Lipide, die ein natürlicher Bestandteil der Zellmembran sind. Sie sind daher essentiell für die Haut und eignen sich besonders gut zur Pflege trockener Haut. 

Lipide und Gesichtsreinigung

Bei der Gesichtsreinigung brechen Tenside die Oberflächenstrukturen auf und lösen so zum einen alte Hautzellen und mikroskopische Verschmutzungen, stören zum anderen aber auch temporär den Schutzfilm auf der Haut. Dadurch werden auch hauteigene Lipide abgewaschen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die regelmäßige Gesichtsreinigung mit Cleansern dann nicht kontraproduktiv ist, wenn sie ein bestehendes Schutzsystem unterbricht. Die Antwort darauf lautet: Nein, mindestens eine Gesichtsreinigung pro Tag bleibt sinnvoll. Es lagert sich über den Tag nämlich allerhand auf der Haut ab, was wir mit dem bloßen Auge gar nicht wahrnehmen können, und all diese Rückstände sollten schon regelmäßig abgewaschen werden. Zudem sind alte Hautzellen zwar ein wichtiger Bestandteil des Schutzfilms auf der Haut, aber auch diese müssen immer wieder durch „neue“ alte Zellen ersetzt werden – so paradox dies klingen mag. Darüber hinaus ist der Schutzfilm auf der Haut dazu gedacht, sowohl Wirkstoffe in der Haut zu halten, als auch das Eindringen von Stoffen von außen zu erschweren. Trüge man seine Skincare also auf die intakte Schutzschicht auf, könnten die Wirkstoffe viel schwerer die Haut penetrieren, als wenn der Schutzfilm temporär als Barriere wegfällt. Danach kann dieser aber recht einfach wieder etabliert werden, indem eine schützende Creme als Abschluss der Routine auf die Haut aufgetragen wird, welche die fehlenden Lipide wieder ergänzt. Auf den ersten Blick mag das umständlich erscheinen, wenn die Haut doch ein eigenes funktionierendes Schutzsystem hat, tatsächlich ist es der Hautgesundheit jedoch zuträglicher, mit Wirkstoffen nachzuhelfen, statt sie „sich selbst zu überlassen“.

Ein guter Cleanser enthält zudem milde Tenside, welche die Haut nicht aus dem Gleichgewicht bringen, und eventuell zusätzlich noch Ceramide oder ähnliche pflegende Inhaltsstoffe, welche der Haut wichtige Lipide zurückgeben. Mehr dazu kannst Du in unserem Artikel über Cleanser lesen.

Symptome von Lipidmangel

Der Lipidgehalt unserer Haut hängt sowohl von genetischen Faktoren ab als auch von äußeren Faktoren sowie dem Alter. Trockener Haut mangelt es an Lipiden. Mehr zu diesem Hauttyp sowie den drei anderen Hauttypen kannst Du in unserem ausführlichen Artikel zu dem Thema hier erfahren. Unter den äußeren Faktoren sind es die üblichen Verdächtigen, die uns schon aus unserem Artikel über Hautzustände bekannt sind, die für Dehydrierung sorgen können: Hitze, Kälte, Umweltbelastung, Alkohol, Rauchen, Ernährung, Krankheiten sowie Medikamente, Stress und Hormone. Die Balance der Haut kann leider recht fragil sein und leicht durch einen oder mehrere dieser Faktoren aus der Bahn geraten. Mit der richtigen Pflege kann man dem aber gut entgegenwirken. Dehydrierung ist übrigens nicht dasselbe wie der Hauttyp trockene Haut. Bei Dehydrierung mangelt es nämlich zugleich auch an Feuchtigkeit. Zu guter Letzt spielt, wie schon erwähnt, auch das Alter eine Rolle, denn wie bei den meisten körpereigenen Stoffen bauen sich die hauteigenen Lipide mit zunehmendem Alter schneller ab. Am besten hilft man in diesem Fall mit hautidentischen Lipiden wie Ceramiden nach.

Wenn Du Dich jetzt fragst, ob bei Dir vielleicht ein akuter Mangel an Lipiden vorliegt, kannst Du das an folgenden Symptomen festmachen: Entzündungen, Reizungen, Rötungen und die typischen Anzeichen für Dehydrierung (trockenes Hautgefühl, schuppige Haut, oft begleitet von Juckreiz). In diesem Fall kannst Du gerne mal eine Weile eine lipidreichere Pflege verwenden, um zu sehen, ob die Symptome davon abnehmen.

Gerade bei dehydrierter oder trockener Haut ist die Verwendung von Lipiden besonders wichtig, da sowohl der Hautzustand als auch der Hauttyp einen generellen Mangel an Lipiden aufweisen. Aber auch für den Hauttyp Mischhaut kann eine Pflege mit Lipiden relevant sein, wenn die Wangen zu starker Trockenheit neigen.

Beliebte Lipidquellen in der Hautpflege

In der Hautpflege wird zur Versorgung der Haut mit Lipiden gerne auf natürliche Öle oder ähnliche Lipidspender zurückgegriffen. Diese enthalten oft wertvolle Ceramide und Omega-Fettsäuren. Zudem sind viele von ihnen dem menschlichen Talg sehr ähnlich und fügen sich daher einwandfrei in das Geflecht der hauteigenen Lipide ein. Darüber hinaus entfalten natürliche Öle eine schützende Wirkung auf der Haut, da sie zum einen oft entzündungshemmend sind und zum anderen viele von ihnen das Antioxidans Vitamin E enthalten. Wir stellen Dir hier gerne möglichst kurz und knackig unsere Lieblinge unter den natürlichen und veganen Lipiden vor.

 

Jojobaöl:

Obwohl es als Öl bezeichnet wird, ist Jojobaöl eigentlich ein flüssiges Wachs. Es ist bekannt dafür, unserem Hauttalg besonders ähnlich zu sein. Daher verbindet es sich gut mit diesem und den hauteigenen Lipiden, während es gleichzeitig nicht komedogen ist. Zudem reguliert auch Jojobaöl den Talgfluss und wirkt antibakteriell und somit schützend auf die Haut. Es ist außerdem besonders vitaminreich, denn es enthält neben Vitamin E auch Vitamin B6 sowie das Provitamin A. Jojobaöl eignet sich aus vielerlei Gründen hervorragend zum Slow-Aging. Es spendet Feuchtigkeit und reduziert daher Trockenheit. Darüber hinaus hat es einen glättenden Effekt und regt die Kollagenbildung in der Haut an, wodurch sich deren Elastizität erhöht. Außerdem regeneriert Jojobaöl die Haut und schützt sie vor freien Radikalen.

Sheabutter:

Bei Sheabutter handelt es sich – wie der Name suggeriert – nicht per se um ein flüssiges Öl, sondern um eine eher buttrige Konsistenz. Sie steht den anderen Lipidspendern aber in nichts nach und ist ein echter Allrounder, der gerne auch pur eingesetzt werden kann. Sheabutter eignet sich außerordentlich gut dazu, raue Haut wieder geschmeidig und weich zu pflegen. Ähnlich wie das Jojobaöl wirkt auch Sheabutter glättend, mindert Trockenheitsfältchen und erhöht die Hautelastizität. Sheabutter spendet Feuchtigkeit und bindet sowohl Wasser als auch Öl in der Haut, wodurch sie deren Balance fördert. Somit stärkt sie besonders gut die Hautbarriere. Sheabutter hemmt Entzündungen und beruhigt gestresste Haut. Sie schützt und regeneriert die Haut. Aufgrund des enthaltenen Vitamin E ist Sheabutter antioxidativ. Das enthaltene Vitamin F kann in der Haut außerdem praktischerweise zu Ceramiden umgesetzt werden. Sheabutter ist ebenfalls nicht komedogen.

Squalan:

Von Squalan haben wir in diesem Blog schon an mehreren Stellen geschwärmt und wiederholen dies hier nur zu gerne. Bei Squalan handelt es sich um eine ölige Substanz, die mit dem körpereigenen Stoff Squalen artverwandt ist. Es ist dem Hauttalg recht ähnlich und ergänzt die hauteigenen Lipide perfekt. Dabei zieht es außerdem schnell ein, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen, und fühlt sich leicht und angenehm auf der Haut an. Zusätzlich schützt Squalan die Hautlipide vor der Oxidation. Squalan eignet sich super für die Feuchtigkeitspflege, da es zum einen befeuchtet und zum anderen auch den Wasserverlust verringert. Ähnlich wie Jojobaöl wirkt auch Squalan glättend und aufpolsternd, verleiht der Haut wieder mehr Elastizität und reduziert die Ausprägung von Trockenheitsfältchen. Auch langfristig wirkt Squalan pflegend und nährend auf die Haut und versorgt sie mit wichtigen, antioxidativen Vitaminen.

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